Danzig | ein beliebter Kur- und Touristenortan der Polnischen Ostseeküste |
| Als ich noch nebenberuflich als Reiseleiter tätig war, besuchte ich mit der Familie die sogenannte Drei-Stadt Sopot - Danzig - Gdynia. Nach all den Jahren entschloss ich mich, an einem kurzen Trip nach Danzig und Umgebung teilzunehmen - auch in großer Erwartung und neugierig auf Veränderungen in unserem Nachbarland, ebenso in der Hoffnung Neues zu entdecken Männe hatte keine Lust auf diese Kurzreise, so fuhr ich eben allein - nur ein paar Tage, vom 23. bis 26. Mai 2017. |
Die schönsten Momente dieser Reise habe ich in Form eines Tagebuches zusammengefasst:
23. Mai: Wanderdüne bei Leba
Lontzkedüne
Der erste Tag führte uns nach Leba zu den Wanderdünen .Die Wanderdünen sind Teil des Slowinski Nationalparks - sie liegen 8 km westlich von Leba auf einer schmalen Nehrung. Die Dünen erreichen eine Höhe von 42 m und bewegen sich im Jahr mehrere Meter in Richtung Osten. Der Wald vor den Dünen wird vom Sand begraben, die Bäume sterben ab. Bei Windgeschwindigkeiten ab 18 km/h bewegt sich der Sand. Im Sommer wächst die Düne bei leichten Winden in die Höhe. Im Herbst dagegen, bei heftigen Stürmen wird der Sand wieder abgetragen und vorwärts bewegt. |
mit der kleinen Bahn fährt man bis zum Einstieg in die Dünen
angekommen | gigantische Sandlandschaft |
für das Foto bin ich im Eiltempo auf die Düne... | absterbende Erle |
Sandberge soweit das Auge sehen kann | die Bäume werden vom Sand zugeschüttet... |
einzigartig schön und traurig zugleich | Der Sand hat den Wald erreicht |
Grasbüschel umspielt einen toten Baum - es ist immer noch Leben im Sand vorhanden | man hat mich ausgelacht, als ich barfuß |
24. Mai: Ein Mammuttag in Danzig
- Strandpromenade, Seebrücke -
Hotelkomplex am Strand - von hieraus führt der Weg zur Strandpromenade und Seebrücke | Danzig, an der Ostsee gelegen, ist die Hauptstadt der Wojewodschaft Pommern. Mit 460.000 Einwohnern zählt Danzig zu den bevölkerungsreichsten Städten Polens. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt zu fast 90 % zerstört - 1945 Beginn der Wiederaufbaus. Danzig wurde erstmals in 997 urkundlich erwähnt. In 1263 erhielt Danzig Stadtrecht. 1815 stand Danzig unter Preußischer Hoheit. 1919 wird Danzig eine freie Stadt. Danzig besitzt mehrere Werften sowie den wichtigsten Seehafen des Landes. Zusammen mit der Hafenstadt Gdynia und dem Seebad Sopot bildet Danzig die sogenannte Dreistadt. |
Blick auf die Seebrücke und den Strand | Vorbereitungen für die Touristensaison - noch sind die Pavillons geschlossen |
Blick von der Seebrücke auf den großen Hotelkomplex an der Strandpromenade | Schwäne und Möwen in friedlicher Eintracht |
Strandpromenade | Hotel am Strand - streng geordnet |
Spaß für Groß und Klein | Strandpromenade |
Die Seebrücke in Danzig ist mit 516 m Länge die längste hölzerne Seebrücke in Europa. Auf dieser Seebrücke gibt es weder Geschäfte, noch Verkaufsstände, keine lärmende Werbung - die Seebrücke ist ein Ort der Erholung mit vielen Bänken zum Ausruhen, Genießen und Schauen | Möwen warten auf die Fische vom Angler!!! |
hier sind die schönsten und teuersten Yachten zu bestaunen | ohne Smartphone geht nichts mehr... |
Dreimaster
- Danziger Hafenviertel -
eine moderne Zugbrücke verbindet beide Hafenteile | im Mai 2017 war die Brücke noch nicht freigegeben |
mit diesem Schiff unternimmt unsere Reisegruppe eine Hafenrundfahrt | Fahrt mit der Fregatte - beliebt bei Touristen |
Baltische Philharmonie - 1897 Elektrizitätswerk mit neugotischer Fassade, 1996 Werk stillgelegt und 2002 als Konzerthaus eingerichtet, bis 2006 Vervollständigung des Baus mit 1100 Sitzplätzen im Konzertsaal | Hafenpanorama - links die Philharmonie , rechts am Horizont das bekannte Krantor |
Hafenrundfahrt ... |
- Bummel durch Danzig-Stadt -
moderne Architektur am Hafen, auf dem Gelände einer ehemaligen Werft: Museum des Zweiten Weltkrieges, am 23. März 2017 eröffnet. 8 Jahre Planungs- und Bauzeit, 40 m hoch, Fläche oben verglast | Das Krantor ist das bekannteste Wahrzeichen der Stadt - gebaut aus Backstein und Holz. Durch Brand 1442 zerstört und bis 1444 neu errichtet. 1945 brannte die hölzerne Konstruktion ab, das Mauerwerk wurde beschädigt. Erst 1957-1959 nach alten Plänen rekonstruiert und dient seit 1962 als Schifffahrtsmuseum. Mit der Hebevorrichtung wurden Lasten hochgezogen, z.B. wurden Schiffsmasten auf die Schiffe gesetzt. | Vergnügungspark und Baustelen am Hafen |
die Frauengasse (ul. Mariacka) mit Blick vom Frauentor zur Marienkirche. Die Altstadt zu Danzig war im 14. Jh. eine kleine Handwerkersiedlung vor den Toren der Stadt. | der Maler mit seinen Bildern in der Langen Gasse / Langer Markt. | schöne Arbeiten aus Glas |
Neptunbrunnen steht seit 1633 vor dem Artushof und dem 1556 erbauten Rechtsstädtischen (Stadtrecht) Rathaus in der Ul. Dluga (Langer Markt) - hier wohnten einst die reichsten Bürger von Danzig |
Der Artushof (helles Gebäude im linken Bild) diente als Treffpunkt reicher Kaufleute und Adliger, die sich in Brüderschaften zusammenschlossen. Der erste Bau um 1380 brannte 1476 ab. 1478 - 1481 entstand ein größerer Artushof (Spätgotik). 1552 wurde die Fassade umgebaut, 1616/1617 erneuter Umbau (Spätrenaissance) | diese "Künstler-Gasse" zählt zu den drei schönsten Straßen in Danzig, mit vielen kleinen Geschäften |
Es ist der Tag der Schulausflüge... | das große Zeughaus (1600 bis 1609 gebaut) flankiert von zwei Türmen, war ein Waffenarsenal. Auf der Spitze der Giebel erkennt man zwei Bronzeplastiken in Form explodierender Kanonenkugeln | das Grüne Tor steht am Ende des Langen Marktes (Dlugi Targ) es wurde 1571 fertiggestellt. Im Hintergrund das Rathaus |
restaurierte Häuser am Hafen |
Marienkirche (seit 1945 katholisch) zu Danzig ist eine der drei größten Backsteinkirchen nördlich der Alpen. Es ist ein großes Gotteshaus, welches ca. 25.000 Menschen Platz bietet.
|
Blick in das Hauptschiff der Marienkirche
Die Kirche ist eine Hallenkirche mit 105,5 Meter Länge. Das Kirchenschiff ist 41 Meter breit. Mit den Querschiffen misst man 66 Meter B 25reite
25. Mai: Hafenrundfahrt - Besichtigung Marienburg
neue Zugbrücke im Hafen von Danzig (war in 2017 noch nicht freigegeben)
ein Schiff wird beladen | Containerschiff |
im Frachthafen | russisches Containerschiff |
Blick in Tackellage und den Mastkorb der Fregatte | mit dieser restaurierten Fregatte haben wir eine zusätzliche Hafenrundfahrt gebucht. |
Denkmal auf der Westerplatte, enthüllt 9.10.1966 Die Westerplatte ist eine langgezogene Halbinsel vor Danzig. Das Monument besteht aus 236 Granitblöcken mit einem Gewicht von 1150 Tonnen | Das Denkmal erinnert an die gefallenen polnischen Soldaten zu Beginn des Zweiten Weltkrieges. Hier wurde am 1.9.1939 das Munitionslager beschossen, was den Beginn des Zweiten WK auslöste. (hier stand ich auch schon vor vielen Jahren mit meiner Familie und gedachtge der Opfer) |
- die Marienburg -
Blick auf die im 13. Jh. erbaute mittelalterliche Ordensburg, die am Fluss Nogat liegt, in der Nähe der Stadt Marlbork ( dt. Marienburg), 60 km südöstlich von Danzig. Durch die umlaufenden Gräben war die Burg zusätzlich geschützt
Von 1457 - 1772 gehörte die Burg zu Polnisch-Preußen, war Residenzort polnischer Könige. Auch die Schweden haben die Burg zeitweise kontrolliert. Nach der Teilung Polens in 1772 wurde die Burg dem Königreich Preußen zugeordnet und nach dem Zweiten WK kam die Burg zu Polen. 1817 wurde die Restaurierung der Burg begonnen. | Über die kleine Brücke führt der Weg in das Innere der Burg |
Die Marienburg ist der größte Monumentalbau des Deutschen Ordens. Die Burg ist rund 800 m lang und 220 , breit. Baubeginn nördlicher Flügel um 1274, Baubeginn des Palastes des Hochmeisters in 1382 Die Burganlage ist dreigeteilt: Hochschloss - Klosterfestung für die Ritter Mittelschloss - Residenz des Hochmeisters (1309-1454 Sitz der Hochmeister des Ordens im Deutschordensstaat. Vorschloss - Wirtschaftshof (heute Hotel) | |
1945 erklären die Nazis die Burg zur Festung. Bei der Einnahme durch die Rote Armee wird die Burg zu 50% zerstört. 1961 begann Polen mit dem Wiederaufbau der Burg. Der polnische Touristenführer erzählt in bewegenden Worten über die Zerstörung... Angesichts dieses Bildes kann man sich nicht vorstellen, dass Menschen es geschafft haben, dieses einzigartige Bauwerk wieder aufzubauen. Heute steht die Marienburg auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO | die 8 m hohe Marienstatute, die Ordenspatronin, wurde 1945 zerstört. Sie war mit über 300.000 Glassteinen verziert.2014 begannen polnische Restauratoren mit der Restaurierung. 60% der Glassteine konnten aus den Trümmern geborgen werden. |
zahlreiche Touristen besuchen die Burg | das Eingangstor zum Burghof - wer wurde durch das Tor im Tor eingelassen? |
rechts Touristenshop | interessante Fensterkonstruktion |
Statuten des Deutschordens-Hochmeister auf der Marienburg: von links: I. Salza , Feuchtwangen, Kniprode und Albrecht. Der zweiten Figur wurde der re. Arm mit einem Schwert abgeschlagen (Vandalismus) | |
Küche - Darstellung der Lebensmittel zur Selbstversorgung | Küche im Hochschloss |
Die Räume waren mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Die Heizungsanlage galt aus heutiger Sicht als fortschrittlich. Warme Luft strömte durch die geöffneten Deckel und heizte die Räume auf 22 °C auf. | "stilles Örtchen" |
das Ausmaß der Burg (hier Hochschloss) im Foto festzuhalten ist sehr schwierig - ich hatte kein Weitwinkel dabei | Spektakel mit besonderen Installationen "Spinnennetz" |
restaurierte Kanzel (Blick nach Westen) | Marienkirche mit Altar - Blick nach Osten |
"Die Kirche ist von außen vollkommen restauriert. Die innere Restaurierung wurde etappenweise vorgenommen, jedoch wird sie nicht vollständig sein. Durch die Kriegsbeschädigungen wurden Details der Baustruktur, sowie die originalen Ausmalungen freigelegt bzw. sichtbar. Diese Flächen bleiben deshalb zumindest vorläufig unrestauriert. Die Schäden sollen so sichtbar bleiben." (Quelle: Internet Wikipedia) | Plenarsaal |
großer Renter (Speisesaal) im Mittelschloss ist 30 m lang. Das Sternengewölbe wird von 3 großen Granitsäulen getragen | Die Marienburg war Sitz hoher polnischer Ämter - Landräte und Schatzmeister. Im Hochmeisterpalast residierten die polnischen Könige, wenn sie sich in Pommern aufhielten - (Die Fassade bröckelt ein bissel...) |
Ende des Rundgangs (das Holzpferdchen ist vermutlich ein mittelalterliches Spielzeug gewesen?)
weiter: Kirche in Oliva